Mit dem Rücktritt von Ewald Bürger endet eine Ära | |||||||||||||||||||||||||
Es ist kein Zufall, dass diese Seite
ähnlich beginnt wie Abschieds-Seite von Christian Zettl (siehe
dort!) - mit dem
Karriere-Ende dieser beiden "Urgesteine" des USC Pilgersdorf wird ein
Kapitel sehr erfolgreicher sportlicher Geschichte zugeklappt bzw. ist es
wert, nochmals aufgeschlagen und betrachtet zu werden. |
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Bei der Weihnachtsfeier 2010 ist
Ewald eine Karikatur aus derselben Feder wie im Sommer zuvor dem
Christian überreicht worden. Eine weitere Parallele war, dass das so
genannte "Abschiedsspiel" nicht so erfolgreich ausgegangen war, wie es
sich für die Laufbahn des Sportlers gehört hätte (es war die
0:1-Niederlage gegen Wiesen am 13.11.2010). Da hat die vorweihnachtliche
Stimmung am 18.12. einfach besser gepasst, um das Geschenk zu
überreichen. |
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Nun aber zum eigentlichen
Rückblick, der uns
anfangs ins Jahr 1990 führt, was
insofern schon erstaunlich ist, weil Ewald Bürger im Jahr
1974 geboren wurde. Während seiner
Zeit im Nachwuchs galt der kleine, aber sehr flinke Fußballer als
Riesentalent und noch dazu als eleganter Stilist, der vielleicht nicht
gerade ein "Wühler", aber dafür ein vielseitiger und ideenreicher
Techniker war. Den Beweis, dass er auf dem
Meisterfoto 1990
(das den zweiten Aufstieg in die II. Liga Mitte dokumentierte) nicht
"einfach so" mit hinauf durfte, erbrachte er in der Saison 1990/91 mit
seinem ersten Meisterschaftstor in
der Ersten. Im Frühjahr 1991 durfte
er schon einige Male mit der Startelf einlaufen, und Anfang Juni war es
soweit - das 5:0 in Unterfrauenhaid war sein erster Treffer im
Erwachsenenfußball, dem noch sehr viele folgen sollten. |
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Eigentlich kann man es kurz machen -
überall dort, wo der USC-P erfolgreich war, war Ewald B. mittendrin und
nicht nur dabei. Um ganz ehrlich zu sein: Begonnen hat die Sache nicht
so ganz erfreulich. Auf den Aufstieg in die II. Liga 1990 erfolgte
nämlich ein fast desaströser Abstieg 1993, der einem Neubeginn
gleichkam. Der Generationswechsel gab den vielen Jungen, die in einer
kleinen, aber sehr aussagekräftigen kleinen
Fotostrecke zu sehen sind, die
Chance, langsam in den Erwachsenenfußball hineinzufinden. Die Fans
brauchten etwas Geduld, der "Anlauf" war ein wenig länger als geplant,
aber nach exakt neun Saisonen in der 1. Klasse Mitte war es soweit:
Aufstieg 2002 mit einer Traumsaison,
19 Siegen, 5 Remis und keiner Niederlage. |
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Der Beitrag des
Mittelfeld-Regisseurs (der übrigens immer die Nummer 10 trug) ist oben
zu sehen: 14 Treffer in der Meistersaison
wurden nur von Edel-Legionär Szilead Klempa aus der Slowakei (17) sowie
vom Bubendorfer Weggefährten Ossi Heinrich (15) übertroffen. |
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Wie gut die langen Jahre in der 1.
Klasse waren, zeigten die ersten Saisonen in der
II. Liga. 2004 durfte der Verein den größten Erfolg seiner
Geschichte bejubeln - Vizemeister
hinter Forchtenstein und viel Lob in allen Medien. Das Foto rechts aus
der BF soll als ein Beispiel für viele stehen. Bitte die weitere Bilanz
von Ewald Bürger zu beachten: |
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32 Tore in drei
Liga-Saisonen
sind mehr als beachtlich, leider war es Ewald nie vergönnt,
Vereins-Schützenkönig zu sein (was wiederum stark für die Mannschaft
spricht!). Immerhin: richtig gezählt - es waren 19 Saisonen in der
Ersten, und in jeder Meisterschaft hatte er mindestens einmal ins
Schwarze getroffen. |
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Der "Leistungsabfall" ab der Saison
2007/08 lässt sich nicht nur mit dem Älterwerden erklären. Schon
berufsmäßig als Bezirksgeschäftsführer der ÖVP mit Politik
befasst, kandidierte E. Bürger für das Amt des
Bürgermeisters und wurde am 7. Oktober 2007 prompt mit 73%
(!) der Stimmen der Gemeindebevölkerung gewählt. So rein fürs
Sich-Fithalten erfolgte ein freiwilliger Rückzug
in die Reserve (wo der nunmehrige Libero immer noch mit 17
Toren in zwei Spielzeiten seine Gefährlichkeit unter Beweis stellte),
zwei Trainer wollten allerdings auf die Dienste eines Mannes mit seiner
Routine nicht verzichten, und so kehrte
Ewald unter Willi Beiglböck wie auch unter Sepp Heiling
in die Erste zurück, um erfolgreich
mitzuhelfen, die Mannschaft vor dem Abstieg zu
bewahren. |
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Ja, und dann kam die Saison 2010/11
- eine gute Zeit für den Sport (Rang fünf im Herbst), auch ein gutes
Jahr für den Privatmann (Berufswechsel in eine
Pensionsversicherungsanstalt, Hausbau-Pläne mit Freundin Alexandra), und
so wird der USC Pilgersdorf schweren Herzens auf eine Persönlichkeit
verzichten müssen, die untrennbar mit seinen größten Erfolgen verbunden
war. |
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Eins dürfen wir allerdings schon
hoffen: Selbst Langzeit-Kapitän Christian Zettl hat sich für einzelne
Auftritte in der U23 überreden lassen, und damit rechnen wir auch bei
Ewald. So ganz ohne Fußball kann man nach so langer Zeit nicht sein, und
Spaß macht's ohnehin, wie seine Gastspiele im burgenländischen "FC
Landtag" gezeigt haben. Dabei haben die Berufs-Politiker übrigens am
lebendigen Beispiel gesehen, was ein "Brieskicker" ist. |
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Abschließend gibt es (statt eines
langen Dankeschöns) eine schlichte Zahl, die herauskommt, wenn man
die Tore, die in den 19 Saisonen
zusammengekommen sind, addiert. Vielleicht bist du dir dessen
nicht bewusst, Ewald, aber du bist der
zweitbeste Torschütze, den der
USC Pilgersdorf
jemals hatte, und das dürfte dir auch so schnell keiner streitig
machen. Die USCP-Familie wünscht dir eine schöne fußballfreie Zeit und
dankt für nicht weniger als |
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100 Tore! |