Das war die Herbstmeisterschaft 2011:  
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Rd. Erstes MS-Viertel: H.11:    
1 Rohrbach 2 : 2        
2 Kobersdorf 2 : 4        
3 Deutschkreutz 2 : 4        
4 Sigless 1 : 2        
6 Unterfr./Ritzing 1b 1 : 1        
7 Neudörfl 0 : 4        
8 Loipersbach 2 : 3        
10 : 20        
S U N P
Das entspricht: 0 2 5 10 : 20 2
  Tabelle H.11 Sp. s u n Tore Diff. Pkt.
1 ASKÖ Kobersdorf  14 10 0 4 33 : 20 13 30
2 SC Bad Sauerbrunn  14 8 2 4 25 : 15 10 26
3 FC Deutschkreutz  14 7 5 2 29 : 23 6 26
4 SV Schattendorf  14 7 4 3 20 : 13 7 25
5 SV Sigless  14 6 6 2 24 : 16 8 24
6 SV Forchtenstein  14 7 3 4 22 : 15 7 24
7 SC Neudörfl  14 6 3 5 33 : 21 12 21
8 SV Lackenbach  14 6 1 7 24 : 28 -4 19
9 USC Pilgersdorf  14 5 3 6 29 : 27 2 18
10 SV Mkt. St.Martin  14 4 5 5 14 : 17 -3 17
11 SC Unterfr./Ritz.1b  14 4 4 6 24 : 30 -6 16
12 SV Drassmarkt  14 4 2 8 21 : 29 -8 14
13 SV Rohrbach  14 3 4 7 16 : 24 -8 13
14 SV 7023 Z-S-P  14 3 1 10 17 : 34 -17 10
15 SV Loipersbach  14 2 3 9 11 : 30 -19 9
 
     
Rd. Zweites MS-Viertel: H.11:        
9 Markt St. Martin 2 : 0        
10 Forchtenstein 2 : 1        
11 Lackenbach 5 : 0      
12 Bad Sauerbrunn 0 : 0      
13 Schattendorf 4 : 3      
14 7023 ZSP 5 : 1      
15 Draßmarkt 1 : 2      
19 : 7      
S U N P
Das entspricht: 5 1 1 19 : 7 16
Herbst 2011: Startelf: Ins Spiel: Tore:
ART Daniel 14   3
FILZ Fabian 14   0
FRUHSTUCK Stefan 14   5
TOTH Christian 14   5
BEIGLBÖCK Matthias 13 1 2
FARKAS Benedikt 13   5
KOLLER Christoph 13   2
STROBEL Sebastian 13   0
STIFTER Christoph 10 1 0
NÉMETH Balázs 9 2 3
JANI Sancho 8   0
FRITTUM Jürgen 7 5 3
RENNER Markus 6 6 1
SCHERMANN Raphael 3 7 0
FRUHSTUCK Hubertus 2 6 0
STIFTER Daniel 2 3 0
BAUMGARTNER Markus   2 0
 
   

Dass man diese verrückte Halbsaison nur in zwei Vierteln getrennt ansehen kann, liegt wohl auf der Hand. Auf einen der schlechtesten Meisterschaftsstarts in der Vereinsgeschichte folgte eine Art "Auferstehung", die uns vom abgeschlagenen letzten Platz immerhin auf einen Mittelfeldrang geführt hat. Wie kam es dazu - und wie kann man das alles erklären?

 
Erst die Fakten:
  • Vor einem Jahr (Link steht oben links!) wussten wir uns vor lauter Glück nicht zu helfen, dass nach drei Saisonen mit "Kellerluft" vom Beginn weg plötzlich 26 Punkte und Rang 5 vor der Winterpause zu Buche standen. Weil wir diese 26 Zähler auch im Frühjahr erreichen konnten, war es klar, dass wir uns für diese Spielzeit viel erwarteten und auch von der Konkurrenz als stark eingeschätzt wurden. Das Karriereende von Sancho Jani sollte Christian Toth kompensieren, für den schwer verletzten Zoltán Németh verpflichteten wir Daniel Art, und weil Balázs Németh und Hubertus Fruhstuck ebenfalls "mit im Boot waren", machten uns die Abgänge von Christoph und Joachim Frühstück bzw. Florian Pinter und Gábor Kovacs kein besonderes Kopfzerbrechen - wir haben ja immer viele gute Junge im Talon.
  • Die Vorbereitung lieferte zusätzlichen Grund für Optimismus, wir konnten z.B. den FavAC besiegen und Rohrbach in der 1. Cuprunde aus dem Bewerb schmeißen, und dann kam der 5. August.
    Zweites Spiel gegen Rohrbach innerhalb einer Woche, wir führen mit 2:0 und kassieren in den letzten zehn Minuten zwei Gegentreffer, also Remis zum Start. Gut, es war Rohrbach.
    Wir fahren nach Kobersdorf, führen, kassieren den Ausgleich, sind auf Augenhöhe, zwei späte Tore, 2:4.
    Erste Unsicherheit breitet sich aus - der dritte Spieler wird auf der Rechtsverteidiger-Position eingesetzt, Deutschkreutz kommt vor allem über links und führt nach einer guten halben Stunde mit 3:0. Eine heroische Aufholjagd bleibt unbelohnt, man hadert auch mit den Unparteiischen, aber was soll's.
    Muss eben ein Sieg in Sigless her - die Jungs dort sind stark, das 1:1 hätte gepasst, und dann schenken wir mit einem unerklärlichen Fehler in der 92. Minute die nächsten Punkte her!
    Es ist zum Verzweifeln. Unterfrauenhaid/Ritzing wird 80 Minuten lang beherrscht, aber leider keine 90 - Ausgleich in Minute 85, zwei Punkte aus fünf Partien sind wie gar nichts.
    Neudörfl besserte sein Torverhältnis mit einem 4:0 (es war immerhin unsere einzige klare Niederlage in dieser Phase) auf, und das 2:3 daheim gegen Loipersbach (Wann fielen die entscheidenden Treffer? Richtig - in der 78. und 80. Minute!) schrie förmlich nach Veränderungen. Bernhard Müller war ebenso ratlos wie wir alle und verstand, dass in einer solchen Situation vor allem der Posten des Trainers neu besetzt werden sollte. Jürgen Schlögl und Peter Sagmeister waren zur Mitarbeit bereit.
  • Die spontane Idee, Sancho Jani, der gegen Loipersbach als Spieler ausgeholfen hatte, zum "Head-Coach" zu befördern, sollte sich als Ideallösung erweisen. "Du hast keine Chance - nutze sie!", könnte man seinen Einstieg umschreiben, denn als Gegner warteten Markt St. Martin und Forchtenstein, zwei Teams, die wir seit ewigen Zeiten nicht mehr besiegt hatten. Nun - den Rest kann man sich oben oder bei den Spielberichten anschauen - mit einem Mal hielt die Verteidigung dicht, erzielten wir selbst die späten Tore und sammelten Punkt um Punkt, um am Ende sogar top-gesetzte Vereine wie eben Markt St. Martin oder Rohrbach hinter uns zu wissen.

Und dann die Faktoren:

 
  • Der USC-P ist ja nicht der erste Verein, der sich zur allgemeinen Überraschung in einem Riesen-Tief wiedergefunden hat. Neben Pech, individuellen Fehlern und einer sich dadurch fast potenzierenden Unsicherheit dürfte doch auch eine Abwehrreihe, die sich erst finden musste, mit ein Grund für den Alptraum-Start gewesen sein. Zoli Németh war letztes Jahr Innenverteidiger und beständiger Antreiber, über Christoph Frühstücks rechte Seite mussten wir jahrelang nicht einmal nachdenken, und zwei fehlende Männer sind die Hälfte einer Vierer-Abwehr. An dieser Stelle darf man Sebastian Strobel einen riesigen Dank aussprechen. Er ist neunmal (!) aus Salzburg (!!) angereist, um die Kameraden zu unterstützen.
  • Wenn's nicht läuft, stellt der Trainer um - vor dem Spiel und auch während der Partie. Manchmal wollen auch einzelne Akteure "die Welt retten" - und darauf hatte Sancho Jani schon in seinem ersten Match als Trainer das Hauptaugenmerk gelegt: Jeder bleibt grundsätzlich auf seiner Position, die Abwehr macht ihren Job und verteidigt, das Mittelfeld bildet eine Art zweiter Viererkette, und über die schnellen Außenspieler Stefan Fruhstuck und Christian Toth (neu an der linken Flanke) kommt die rasche Gefahr.
  • Siehe da - nach dem ersten Dreipunkter in St. Martin klappten die Standards wieder, die Fehler wurden mit jeder Stunde Praxis weniger, sogar der Torhüter, der sich ebenfalls anstecken hatte lassen, fand zu alter Ruhe und Sicherheit zurück - sieben Spiele, sieben Gegentreffer, was will man mehr (oder muss man sagen "weniger"?)? Die 29 Tore (die drittmeisten der Liga!) erzielten neun Fußballer; wie schon in der vergangenen Saison ist Manndeckung kein Mittel, um gegen den USC-P ungeschlagen zu bleiben. 
  • Dass die Vorbereitungsarbeit von Bernhard Müller tadellos gewesen sein musste, kann man an der Spielerstatistik sehen: vier Mann hoch spielten die ganze Saison durch, weitere vier fehlten nur ein einziges Mal, und auch das nicht wegen einer Verletzung. Ebenfalls schön: Nur Ben Farkas musste wegen einer (Gelb-Rot-)Sperre einmal aussetzen, die neu geführte Fair-Play-Wertung des BFV zeigt uns auf Rang 3, da haben wir schon andere Saisonen in Erinnerung ...
  • Die berüchtigte Licht- und Schatten-Philosophie muss man allerdings auch oder gerade nach dieser Spielzeit streifen. Sancho Jani hat eine/seine Elf gefunden und nach der Siegesserie mehr kaum verändert. Somit gab es für einige Sportler nur sporadische Einsätze und die U23 als Hauptbetätigungsfeld - daher soll dieses Thema beim Resümee der "Wunderknaben" erörtert werden.

Das Resümee an sich:

  • Was ist für die Frühjahrsmeisterschaft zu erwarten, und was sind die Ziele bis zur Endtabelle? Klar ist, dass wir voll auf diese 14 Spiele fokussiert sein werden - Cup ist Geschichte, Hallensaison wird nicht gespielt. Kein Gegner wird unterschätzt werden, Rang 14 ist im Auge zu behalten, da nach den Tabellen 2011 zwei Absteiger aus der II. Liga zu erwarten sind. Noch haben wir acht Punkte Vorsprung, aber was sind diese angesichts von 14 Spielen?
  • Hoffen wir also auf mindestens noch einmal 18 Punkte im Frühjahr, am schönsten wäre die positive Bilanz in allen Bereichen (daheim, auswärts, Torverhältnis). Vor allem die Freundinnen und Freunde des Vereins hätten sich weitere Erfolge verdient. Sie haben die Mannschaften begleitet, als wäre es ein "normales" Jahr gewesen, und unser Ex-Platzsprecher Hans Stifter hat es so schön gesagt, dass ich ihm das Schlusswort geben möchte: Auf mein Lob hin, dass ich es für sehr nett hielte, nach dem miesen Start weiterhin mitzufahren (es war übrigens in M.St.Martin!), sagte er: "Fußballfan sein ist wie verheiratet sein - in guten und in bösen Tagen!" Solche Fans braucht der Verein, und mit ihrer Unterstützung wird die Mannschaft auch 2012 ihre bestmögliche Leistung bringen. Zwischen dem 17. und 19. August wird "40 Jahre USC Pilgersdorf" gefeiert - die meiste Zeit haben wir in der II. Liga verbracht, das darf ruhig noch eine Zeitlang weitergehen!
(Ernst Filz, Schriftführer und Webmaster)